Kritisch – Fröhlich – Selbstbestimmt

Vorwort

Schule als Lern- und Lebensraum kann verwirklicht werden, wenn die Schule über die reinen Lernangebote hinaus weitere, nachmittägliche Angebote machen kann und hierzu auch außerschulische Träger mit einbezieht. Die Jugendlichen müssen in der heutigen Zeit verstärkt Lernkompetenzen, Selbstkompetenz und Kompetenzen im Bereich des sozialen Lernens erwerben. Dazu bestehen im Ganztagsschulbetrieb erweiterte Möglichkeiten.

Unsere Oberschule hat außerdem die Intention, stets so organisiert zu sein, dass sie sich den permanent verändernden Familienstrukturen unserer Schüler und Schülerinnen1 anpasst. Die Berufstätigkeit beider Elternteile, die beruflich geforderte Mobilität und die Belastung Alleinerziehender erfordern mehr und mehr eine Ganztagsbetreuung durch Kindertagesstätten und Schulen, die somit eine gesellschaftspolitisch wichtige Dienstleistungsfunktion zu erfüllen haben.

Unseren Leitgedanken entsprechend

  • Wir sind leistungsorientiert

  • Wir sind förderorientiert

  • Wir sind zukunftsorientiert

  • Wir sind sozial orientiert

möchte die Oberschule Weener durch die Ganztagsbetreuung die teilnehmenden Schüler noch umfangreicher fördern und fordern und ihnen abwechslungsreiche, altersgemäße und ihrer Interessenlage entsprechende Trainings- und Freizeitangebote zur Verfügung stellen, um damit soziale Kontakte zu ermöglichen und ihnen eine soziale und zukunftsgerichtete Orientierung zu bieten.

Kurzbeschreibung

Die teilgebundene Ganztagsschule macht den Eltern das Angebot, ihre Kinder an vier Nachmittagen betreuen zu lassen. An den Tagen Dienstag und Donnerstag findet der verpflichtende Unterricht in Form von WPK Kursen und Forder- und Förderunterricht statt (zur Zeit nicht in das Ganztagsangebot integriert). Am Montag und Mittwoch werden die freiwilligen Arbeitsgemeinschaften (AG’s) von Lehrkräften und Betreuungskräften geleitetet.

Jede AG-Gruppe ist auf maximal 14-16 Teilnehmer ausgerichtet. Das Angebot wird an Schultagen von Montag bis Donnerstag jeweils bis 15.15 Uhr offeriert und die Eltern haben die Möglichkeit, an allen Tagen das Angebot zu nutzen oder die Betreuung nur an bestimmten Tagen (z.B. an ihren Arbeitstagen) zu wählen. Die Eltern melden ihr Kind verbindlich für ein Halbjahr in der Offenen Ganztagsschule (Klasse5-10) an und akzeptieren damit auch die prinzipielle Anwesenheitspflicht ihrer Kinder zu den vereinbarten AG-Zeiten.

Zielgruppe

Die Oberschule Weener hat eine große Anzahl auswärtiger Schüler aus den Weeneraner Ortsteilen. Diese können schon stattfindende nachmittägliche Angebote in den Vereinen bisher nicht oder kaum wahrnehmen, weil sie auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen sind, der nur unzureichende Möglichkeiten bietet. Im Rahmen der teilgebundenen Ganztagsschule wird dieses Problem gelöst.

Besonders für ältere Jugendliche ist das Nachmittagsangebot in Weener oder den Ortsteilen überschaubar. Viele Schülerinnen und Schüler halten sich nachmittags im Umfeld der Schule auf. Durch ein schulisches Angebot, das auch verschiedene Angebote der Sportvereine oder anderer Anbieter beinhaltet, würden sie in der Ganztagsschule eine sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeit haben.

Neben den Kindern, die das gymnasiale Angebot in Anspruch nehmen und daher die erweiterte Stundentafel erfüllen müssen, haben auch viele andere Familien große Vorteile durch das verpflichtende und freiwillige Nachmittagsprogramm.

Ziel des Angebots

Die PISA-Studie zeigt, dass gerade die Ergebnisse der schwächeren Schüler deutlich gegenüber den Anforderungen des jeweiligen Schuljahrganges zurückbleiben. Ein Hauptziel des Nachmittagsangebotes ist es daher, soziale Ungleichheiten der verschiedenen Elternhäuser verstärkt auszugleichen. Unter der Voraussetzung der notwendigen Bereitstellung von Lehrerstunden sollen in verschiedenen Fächern Hausaufgabenhilfe und Förderunterricht angeboten werden.

Bereits angelaufen ist der Aufbau von Lernräumen („Ältere Schüler helfen jüngeren“), die etwa Hausaufgabenhilfe, Hilfe in einzelnen Unterrichtsfächern und AGs umfasst. Dadurch erwerben diese Jugendlichen zusätzlich soziale Kompetenzen, die ihnen im späteren Berufsleben zu Gute kommen. Da es sich dabei um leistungsstarke Schüler handelt, die durch die Kommunikation über den Schulstoff weitere fachliche Kompetenzen aufbauen, ist dies auch ein Baustein des Forderkonzepts.

Der offene Ganztagsbetrieb an der Oberschule soll allen Schülern, insbesondere aber denen, für die eines oder mehrere der in 3. genannten Merkmale zutreffen, die Möglichkeit geben,

    • einen wiederkehrenden Tagesablauf zu erleben, der den Kindern Orientierung bietet

    • ungestört Hausaufgaben zu erledigen und dabei auch Unterstützung zu erfahren

    • auch außerhalb des Unterrichts mit Mitschülern zusammen zu sein, ohne sich deswegen auf der Straße aufhalten zu müssen

    • die vormittäglichen unterrichtlichen Bemühungen um Persönlichkeitsbildung und Lernförderung weiterzuführen

    • außerhalb des Unterrichtsbetriebes Kontakt zu Lehrkräften zu haben, um Probleme zu besprechen und Hilfestellung zu erhalten

    • sinnvolle Möglichkeiten einer erfüllenden Freizeitgestaltung zu zeigen und die Teilnahme an sportlichen, künstlerischen, technischen u.a. AGs zu ermöglichen

Mit Hilfe des Ganztagsschulangebotes soll das Schulleben der Oberschule attraktiver gestaltet werden, so dass die damit herbeigeführte stärkere Identifikation der Schüler mit der Schule sich auch atmosphärisch und leistungssteigernd auf den Unterricht auswirkt. Attraktive AG-Angebote am Nachmittag sollen die Chance eröffnen, dass die Oberschüler unsere Schule noch mehr als bereits jetzt als Lebensort wahrnehmen.

Tagesablauf

  • Der Pflichtunterricht wird an zwei Tagen in der Woche (Montag bis Donnerstag) durch eine Mittagspause mit dem Angebot eines warmen Mittagessens, einer betreuten Hausaufgabenhilfe und eines sich anschließenden Freizeit- oder Lerntrainingsangebotes (Arbeitsgemeinschaften) ergänzt.

    Wer sich für ein Ganztagsangebot anmeldet, ist verpflichtet, ein Schuljahr daran teilzunehmen, ausgenommen davon ist das Mittagessen, das jeweils individuell bestellt werden kann. Wer nicht am Mittagessen teilnimmt, hat dennoch ein Anrecht auf Beteiligung am Ganztagsprogramm.

    Die Organisation der Anmeldung und Abrechnung übernimmt der Landkreis Leer mit einer schülergerecht entwickelten Software. Die Ausgabe des Mittagessens stellen die Mitarbeiter der „Lebenshilfe Leer“, die mit dem Catering beauftragt wurde, sicher.

    Die Mittagspause ist so bemessen, dass genügend Erholungszeit zur Verfügung steht. In der Mensa darf selbstverständlich auch selbst mitgebrachtes Essen konsumiert werden. Familien erhalten aus dem sogenannten Teilhabe-Programm eine Unterstützung, wenn die Kosten für das Mensaessen nicht finanziert werden können.

Rahmenbedingungen

  • Räumliche Bedingungen: Das Offene Ganztagsangebot findet in den Gebäuden der Oberschule in der Wiesenstraße in Weener statt. Das Mittagessen nehmen die Schüler/innen in der Mensa in Gebäude 2 ein. Daneben werden Spielebereiche, die Schülerbücherei und das große Schulgelände benutzt. Hier finden sich Schaukeln, Fußballtore und vor allem auch Sportgeräte. Natürlich werden auch weitere Räume der Schulen bei Bedarf genutzt (z.B. Fachräume, der Sportplatz, die Turnhalle, die PC-Räume, der HW-Bereich und die Werken-/Technikräume usw.) Auch sind vereinzelt Aktivitäten außerhalb der Schule möglich.

    Personelle Bedingungen: Über die gewährten Lehrerstunden hinaus stehen uns weitere Mitarbeiterinnen zur Verfügung. Dies sind z.Zt. Frau Pastoor und Herr Hüttinga.

    Evaluation: Schülerschaft und Elternschaft werden regelmäßig zu dem Thema „Arbeitsgemeinschaften“ befragt. Dabei können auch eigene Vorschläge für neue Arbeitsgemeinschaften gemacht werden. Auch die Qualität des Mittagessens kann Gegenstand der Befragung sein.