Oberschüler aus Weener sichten Materialien für besonderes Projekt.
Bei einem Besuch im Rathaus der Stadt hatten Schülerinnen und Schüler der Oberschule Weener nun Gelegenheit, Einsicht in Archivmaterial zum jüdischen Leben in Weener zu nehmen. Das berichtet die Stadt Weener nun in einer Pressemitteilung.
Bereits seit vergangenem Sommer und Herbst sind Schülerinnen und Schüler der Oberschule Weener bei einem der jüdischen Friedhöfe in Smarlingen regelmäßig vor Ort, um die Anlage zu pflegen und die verwitterten Grabsteine zu säubern. Dazu gehört auch die Suche nach weiteren verschütteten Grabsteinen im Boden. Betreut werden sie dabei unter anderem vom Rabbiner Jona Simon. Die ältesten Grabsteine stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die letzte Beerdigung fand dort im Jahr 1849 statt.
Die Jugendlichen haben sich auch zum Ziel gesetzt, die jüdische Geschichte in Weener aufzubereiten. Bei ihrer Recherchearbeit greifen sie unter anderem auf künstliche Intelligenz zurück, um die Inschriften der Grabsteine zu entziffern.
Bei ihrer Spurensuche kam den Jugendlichen jetzt zu Hilfe, dass eine Vielzahl von gesammelten Dokumenten derzeit im Rathaus gelagert ist. Diese werden nämlich gesichtet, um das Konzept für die künftige Ausstellung zum jüdischen Leben in der Begegnungsstätte der neuen Bücherei zu erstellen und hierfür die geeigneten Materialien herauszusuchen. Zum Archivmaterial gehören auch Dokumente über die Grabsteine des Friedhofs Smarlingen. »Dies war nun eine gute Gelegenheit für die Jugendlichen, weitere Informationen zu sammeln«, so Bürgermeister Heiko Abbas.
Die Stadt Weener strebt eine dauerhafte Pflege und Erreichbarkeit der jüdischen Friedhöfe Smarlingen an und befindet sich dazu in engem Austausch mit verschiedenen Akteuren, heißt es abschließend.