Oberschule Weener hat 19 junge Franzosen aus Les Pieux und Flamanville zu Gast.

Mit den Worten »Herzlich willkommen in Weener!« hat Schulleiter Dirk Kayser gestern 19 französische Schülerinnen und Schüler aus Les Pieux und Flamanville begrüßt, die im Rahmen der Schulpartnerschaft zwischen der Oberschule Weener und dem Collège Le Castillon im Rheiderland zu Gast sind.

Die Schülergruppe aus der Normandie besteht aus Neuntklässlern, sie sind bei zwei Reisetagen insgesamt acht Tage zu Gast in Weener und werden bei vielen Aktivitäten das Rheiderland und die weitere Region kennenlernen. So wird die Gruppe heute das Klimahaus und den Weihnachtsmarkt in Bremerhaven besuchen. Am kommenden Dienstag stehen ein Besuch des Teemuseums in Leer und der Gedenkstätte der emsländischen Konzentrationslager in Esterwegen auf dem Programm.

An diesem Wochenende gibt es für den Sonnabend und den Sonntag kein Programm, die Gäste aus Frankreich haben die Zeit zur freien Verfügung für gemeinsame Unternehmungen mit ihren deutschen Gasteltern. »Diese Zeit bietet so viel Zeit für Traditionelles«, ist sich Lehrerin Deike Hoffmann sicher, dass die Gäste mit vorweihnachtlichen Bräuchen im Rheiderland und nicht zuletzt mit dem Nikolaustag einiges Neues kennenlernen werden. Deike Hoffmann organisiert das gegenseitige Besuchsprogramm der beiden Schulen seit eineinhalb Jahren. »Nächste Woche geht die Planung für das nächste Jahr los«, bleibt ihr wenig Zeit zum Durchatmen, im September 2025 wird eine Schülergruppe der Oberschule Weener neun Tage lang Les Pieux besuchen.

Am 6. Dezember werden sich die jungen Franzosen mit ihrem Reisebus wieder auf die rund 1000 Kilometer lange Rückreise nach Les Pieux machen. Begleitet wird die Schülergruppe bei ihrem Besuch im Rheiderland von Französisch­lehrerin Stefanie Staletzki und ihrem Kollegen Fred Moricet. Dabei lässt es ihr Name schon vermuten: Stefanie Staletzki ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, sie lebt aber schon seit 20 Jahren in Frankreich und unterrichtet an drei Schulen Deutsch, darunter in Les Pieux und im etwa sieben Kilometer entfernten Nachbarort Flamanville. »Wir haben immer Schwierigkeiten, genügend Schüler zu finden, die den Austausch mitmachen«, berichtet sie im Gespräch mit der RZ. Deshalb setzt sich die Gäste-Gruppe in diesem Jahr aus Schülerinnen und Schülern aus Les Pieux und Flamanville zusammen.

Um so mehr lobte Oberschul-Leiter Dirk Kayser den Mut der jungen Gäste, die meisten sind erst 14 Jahre alt, etwas Neues zu wagen. »Ich finde es großartig, dass ihr hier seid und wünsche euch eine spannende und interessante Zeit bei uns«, sagte Kayser. »Ich finde es toll, dass ihr den Mut habt, loszufahren und euch in Europa umzusehen.«

Froh ist die Oberschule Weener darüber, dass der Besuch der französischen Gäste aus dem EU-Programm Erasmus+ für Bildung, Jugend und Sport gefördert wird. »Das ist Demokratiebildung pur, was wir machen. Es ist Friedensarbeit. Wir arbeiten mit der Sprache«, so Deike Hoffmann.