
pia. Weener – 22. Juni 2019
Das Bewusstsein der Schüler der sechsten und siebten Klassen im Rheiderland sollte mithilfe eines Theaterstück zum Thema Mobbing geschärft werden. Innerhalb einer Stunde erlebten sie am Mittwoch und Donnerstag, wie schlimm sich kleine Sticheleien in ihrer Summe auf einen anderen Menschen auswirken können.
Das Stück »Mobbing – Wenn Ausgrenzung einsam macht« des Weimarer Kulturexpress handelt von Franziska und Laura, zwei Schülerinnen. Laura muss als Jahrgangsbeste immer wieder die Schikanen von Franziska über sich ergehen lassen. Was mit kleinen Neckereien beginnt, endet oft nicht mit dem Ende der Unterrichtszeit. Auch im Internet häufen sich Bilder und Kommentare.
Das Stück wirft viele Fragen zum Thema Mobbing auf, die im Anschluss mit den Schülern besprochen wurden. Die Rückmeldungen in der Diskussion seien gut gewesen, wie Ralf Hickmann, Polizeistellenleiter in Weener, von den Schauspielerinnen erfuhr. Oft sei die Sympathie der Schüler anfangs eher bei Franziska, was sich jedoch ändert, wenn ihnen bewusst wird, was ihr Verhalten bei Laura auslöst.
Viele junge Menschen würden sich kaum Gedanken machen, was ihr Verhalten, gerade auch im Internet, anrichten kann, so Hickmann. Als Vertreter des Netzwerk Rheiderland sei er froh über jede Präventionsveranstaltung an den hiesigen Schulen. Ein Fall wie aus dem Stück wurde seines Wissens nach in Weener bisher nicht angezeigt. Beleidigungen in den sozialen Netzwerken kämen jedoch durchaus vor.
Das jährliche Präventionstheater ist im Rheiderland »schon fast Routine«, wie Hickmann berichtet. Wenn die Schulen ein Thema hätten, was aufgearbeitet werden soll, kämen sie auf das Netzwerk Rheiderland zu, das auch dieses mal die Aufführungen finanzierte. Das Präventionsnetzwerk besteht aus den drei Rheiderländer Kommunen, dem Landkreis Leer sowie der Polizei und der Bundespolizei.
Quelle: Rheiderlandzeitung vom 22.06.2019 (https://rheiderland.de/)