
Dass die Teilnahme an der »Juleica-AG« keine Selbstverständlichkeit ist und viel Engagement erfordert, machte Angelika Janßen-Harms nun bei der Abschlussveranstaltung deutlich. 18 Schüler wurden dort für ihren Einsatz belohnt.
Von Pia Muising
WEENER. Nach der Schule freiwillig länger bleiben und etwas über Gruppenarbeit lernen – da haben viele Teenager sicherlich andere Sachen im Kopf. Nicht so 18 Schüler der Oberschule Weener, die sich nach einem Jahr nun über ihre Jugendleiter-Card (Juleica) freuen durften. In einer Schul-AG haben sie wöchentlich an dem im vergangenen Jahr in Leben gerufenen Kurs teilgenommen, um die Qualifikation zu erwerben. Die Motivation dafür war bei einigen der Sport, bei dem sie sich durch die Juleica intensiver einbringen können. Auch die Mitarbeit im Kindergottesdienst, das Begleiten von Freizeiten und natürlich der Pluspunkt bei Bewerbungen lockten die Neunt- und Zehntklässler der Oberschule Weener. Unter der Leitung von Stadtjugendpflegerin Angelika Janßen-Harms und Franz Kok, Jugendreferent des Synodalverbands Rheiderland, lernten sie dabei alles zu den Themen Jugendarbeit, Erste Hilfe, Konfliktlösung, rechtliche Grundlagen und Gruppenpädagogik. Sie erwarben in dem 55 Stunden umfassenden Kurs außerdem soziale und kommunikative Kompetenzen und sammelten Anregungen und Ideen für die Arbeit mit Gruppen. Praktisch umsetzen konnten die Schüler das Gelernte dann mithilfe von Schulsozialarbeiterin Susanne Theilen. Die »Überraschungs-AG« sei im vergangenen Jahr »der Renner« bei den Fünf- und Sechstklässlern gewesen, sagte sie. In Gruppen von jeweils zwei Juleica-Schülern bereiteten die Älteren wöchentlich ein neues Programm für die Jüngsten vor. So standen beispielsweise Kochen und Basteln auf dem Plan. Den Abschluss bildete nun ein Besuch der Polizeistation an der Wiesenstraße. Alles in allem sind die Schüler und auch die Schule sowie Janßen-Harms und Kok angetan von dem guten Verlauf des Projektes. Von Seiten der Schule sprach man sich für eine erneute Durchführung in zwei Jahren aus. Auch Angelika Janßen-Harms befürwortete diese Idee, wies aber darauf hin, dass mit dem Abtreten von Franz Kok als Jugendreferent erst einmal ein passender Ersatz gefunden werden muss. Alleine sei ein solches Projekt nicht zu bewerkstelligen. Für das kommende Jahr hofft Susanne Theilen auf die baldigen Abschlussschüler mit Juleica, um die Überraschungs-AG weiterführen zu können, denn die Begeisterung war groß. Auch die »Pädagogen auf Probe« hatten ihren Spaß daran. Dass das Leiten einer Gruppe jedoch kein Zuckerschlecken ist, zeigte sich an der fast einheitlichen Rückmeldung: »Lehrer werden will ich auch nicht.«
Quelle: Rheiderlandzeitung vom 14.06.2018 (https://rheiderland.de/)