In einem offiziellen Festakt wurde der Oberschule Weener der Titel „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ vom Kultusministerium verliehen. Damit gehört die Schule zu einer von über 1000 Schulen in Deutschland und vielen weiteren in Europa, die sich aktiv gegen Rassismus stellt.
Seit Februar diesen Jahres hat eine Schülergruppe bestehend aus Lea-Paulina Blaauw, Thorben Bross, Hanno Bültena, Levin Dirksen, Ihno Dreesmann, Andreas Janssen, Niklas Malchus, Jasmin Olthoff, Mark Oltrop, René Severiens und Vincent Voigt sehr selbständig und mit viel Engagement für dieses Projekt gearbeitet und auch die Gestaltung der gestrigen Feier lag größtenteils in Schülerhand.
Der erste Schritt auf dem Weg zum Titel war das Sammeln von Unterschriften gegen Rassismus. Um die Quote von 70% aller Schulbeteiligten zu erreichen, erarbeitete das Schülerteam Rollenspiele, die das Thema vor allem den jüngeren Schülern näher bringen sollten. Anschließend wurden Sponsoren gesucht, die das Projekt unterstützen. Die Sparkasse Leer/Wittmund, Holz & Bau, die Buchhandlung Klinkenborg, die Rheiderland-Apotheke und Aloms waren gerne bereit, eine solch bedeutsame Sache zu fördern. Die wichtigste Aufgabe für das Schülerteam bestand darin, einen Paten für das Projekt zu suchen, der die Schule öffentlichkeitswirksam und beständig unterstützt. Die Schüler haben sich für Johanne Modder, MdL, entschieden, die die Patenschaft gerne angenommen hat. Damit waren die größten Hürden genommen und es konnte die Titelverleihung organisiert werden.
Die Schüler Andreas Janssen und Hanno Bültena moderierten auf professionelle Weise durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, das aus zwei Beiträgen der Bläserklasse unter der Leitung von Frau Meyer, Liedbeiträgen unter der Leitung von Herr Zimmermann, Tanzeinlagen und Gedichtvorträgen bestand.Eingebettet in unterhaltsame Schülerauftritte beleuchteten die Redner das Thema „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auf ganz unterschiedliche Weise. Während der stellvertretende Schulleiter Herr Eden auf die geschichtliche Bedeutung Deutschlands in Bezug zum Holocaust und die daraus folgernde Verantwortung für uns hinwies, erläuterte Dr. Kaufmann vom Kultusministerium die Entstehung des Projektes nach rassistischen Vorfällen in den 1990er Jahren und den Auftrag für die Gesellschaft jeden Menschen als gleichwertig zu achten und doch in seiner Verschiedenheit anzuerkennen. Frau Modder nahm die aktuelle Flüchtlingssituation mit den daraus entstehenden Aufgaben für Politik und Gesellschaft in den Blick. Sie dankte den Schülern sowie Frau Müller, Frau Koetsier und allen beteiligten Lehrern für ihr Engagement und lobte die Vorbildfunktion für das gesamte Rheiderland. Gleichzeitig versprach sie ihre Patenschaft ernst zu nehmen und schon bald zu einem ersten Planungstreffen in die Schule zu kommen. Denn mit dem Titel ist die Oberschule Weener die Verpflichtung eingegangen sich in jedem Jahr mit dem Thema „Rassismus“ auseinanderzusetzen. Nur wenn sich jeder der Problematik bewusst ist und gelernt hat schon bei kleinen rassistischen Äußerungen mutig zu widersprechen, können wir ein friedliches Miteinander in Weener und im Rheiderland haben.
Im Anschluss gab es in der Pausenhalle eine Stärkung mit Getränken und leckeren Häppchen, die Frau Ottens mit Schülern aus dem Profil „Gesundheit und Soziales“ vorbereitet hatte.