
Ziel der diesjährigen Klassenfahrt der Z8a vom 12. bis 16. März war das Waldpädagogikzentrum (WPZ) Harz im Forsthaus Ahrendsberg bei Bad Harzburg. Das WPZ führt seit vielen Jahren sogenannte Jugendwaldeinsätze durch. Ganz im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung werden hier Kinder und Jugendliche an die Arbeit von Förstern und Forstwirten herangeführt, erkennen die Bedeutung der Flora und Fauna des Waldes und erleben hautnah, wie wichtig Umweltschutz und Umweltbewusstsein sind. Da es viel zu tun gab, begann jeder Tag auch schon um 06:30 Uhr. Rein in die Arbeitskluft, noch schnell gefrühstückt und ein Brötchen für das Waldfrühstück geschmiert und ab zum Treffpunkt vor dem Forsthaus. Nach der morgentlichen Begrüßung und der Einweisung durch den Forstwirt und Waldpädagogen Swen, ging es auch gleich los. Es wurden Bretter und Werkzeug in die Bullis und Anhänger verladen und das ein oder andere Paar Gummistiefel und Arbeitshandschuhe nochmal zurecht gelegt. Einem arbeitsreichen Vormittag im wunderschönen Harzer Wald stand nun Nichts mehr im Wege. Jede von insgesamt drei Gruppen hatte einen anderen Standort und eine andere Aufgabe irgendwo tief im Wald – erstaunlich, welch verschlungene Pfade sich die Forstwirte merken können. Ein Team schaffte Bretter und Latten in den Wald, um dort einen Hochsitz zu errichten. Denn, gejagt wird nicht zum Vergnügen, sondern um das natürliche Gleichgewicht zu erhalten. Seitdem größere Beutegreifer wie zum Beispiel der Wolf fehlen, muss der Mensch den Bestand von Rot- und Schwarzwild ständig kontrollieren und regulieren. Eine weitere Gruppe sorgte durch das Anlegen von speziellen Schutzmanschetten dafür, dass junge Bäume von Fraß- und Bissspuren verschont bleiben, damit aus Ihnen kräftige und gesunde Bäume werden.
Das gemeinsame Bauen und Werkeln im Wald war mindestens genauso spannend, wie die Geschichten und Erzählungen der Forstwirte und allen wurde sehr schnell klar, dass der Umweltschutz und die Bewirtschaftung des Waldes eine harte und ausdauernde Arbeit ist, die sehr viel Zeit und Vorausschau braucht. Pünktlich um 13:00 Uhr trafen dann alle Gruppen wieder im WPZ ein. Das Werkzeug wurde zurückgelegt, die Arbeitsschuhe in der Stiefelkammer gereinigt und die Arbeitskluft abgelegt. Die Küchengruppe empfing uns sodann mit einem hervorragenden Mittagessen, dass jeder nach der Arbeit im kalten Wald sichtlich genoss. Das saisonale Gemüse stammt aus der Region und das Fleisch, überwiegend Rotwild, wurde von den Förstern geschossen und von hiesigen Schlachtern weiterverarbeitet. Bessere Nahrungsmittel kann man nicht essen! Nachmittags wurde in der Werkstatt ein Schneidbrett für Zuhause gestaltet und an einem anderen Tag durften sich zwei Teams auf einem Hindernisparkour im Wald messen. Auch hier stand Teamwork wieder an vorderster Stelle. Der Abend klang bei Lagerfeuer in der Holzköte aus. Es wurde von den Tageserlebnissen erzählt, Witze brachten uns herzlich zum Lachen und die Z8a hat eindrucksvoll bewiesen, wie laut sie singen kann. Der Wald bebte!
Am Ende dieser wunderbaren Woche haben wir den Harz mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen. Lachend, da sich sicherlich jeder auf die Osterferien und natürlich auch wieder auf Zuhause gefreut hat. Weinend, weil es eine sehr schöne und intensive Woche war. Ganz abgelegen in einem Forsthaus mitten im Wald sind Shoppen, Zocken und Whatsappen gar nicht mehr so wichtig und Stadtstress und Lärm ganz weit weg. So bleibt sicherlich der Satz von Enno in prägender Erinnerung: „Das ist gar keine Klassenfahrt, das ist Klassenurlaub!“.