Frankreichaustausch 2015: Blogeintrag vom 12.10.2015

Der historische Tag heute begann mit der Busfahrt zu einem besonderen Museum in Arromanches. Es ist ein 360° Kino und auf 9 Leinwaenden lief ein Film ueber die Geschehnisse rund um die Landung der alliierten Streitkraefte in der Normandie, die zur Befreiung Europas von der Herrschaft der NSDAP fuehrten und das Ende des 2. Weltkrieges einleiten sollte. Diese Operation, genannt „Overlord“, forderte viel von den Soldaten der amerikanischen, englischen und kanadischen Streitkraefte an einem ungemuetlichen Tag: am 6. Juni 1944.
Die Deutschen erwarteten einen Angriff, aber sie gingen davon aus, dass dieser beginnen wuerde mit dem Versuch, die Hafenstadt Cherbourg einzunehmen. Doch England, die USA und Kanada
griffen an 5 Punkten an der Ostkueste der Normandie an: Utah- Ohama- Gold- Juno- und Swordbeach. Es begann mit Bombardement, Fallschirmspringer wurden hinter der Schlachtlinie abgesetzt und dann landeten die Schiffe mit Soldaten und schweren Waffen.  Die zum Teil sehr jungen Maenner mussten sich gegen den Beschuss der Deutschen aus deren Bunkern durchkaempfen. Viele verloren ihr Leben, aber die Deutschen konnten den Angriff der Alliierten nicht abwehren, ergaben sich oder zogen sich ins Landesinnere des Cotentin zurueck und wurden dort eingekesselt und gefangen genommen. Es dauerte 100 Tage bis die Normandie befreit war. Danach begann die Befreiung des restlichen Frankreichs und dann ganz Europas. Der Film fuehrte uns dies sehr eindruecklich vor Augen. Die verschiedenen Leinwaende zeigten gleichzeitig unterschiedliche Fotos und kleine Videos. Die Musik, die dem Film unterlegt war, verstaerkte diese Eindruecke. Das mussten alle erst einmal verarbeiten.
Die Ereignisse forderten viele Tote. Darum beschloss der amerikanische Kongress, in der Normandie einen Friedhof fuer die gefallenen amerikanischen Soldaten zu bauen. Auf diesem Friedhof liegen mehr als 21.000 Tote begraben. Der Gang ueber diesen sehr gepflegten Ort beeindruckte uns. Auf dem Weg zum deutschen Soldatenfriedhof legten wir eine kurze Pause am Pointe du Hoc ein und sahen uns die hohen Klippen an, die die Sodaten an diesem Kuestenstrich ueberwinden mussten. Es waren 223 Maenner, die fuer diesen Auftrag ausgebildet worden sind. Am Ende der Anstrengung lebten noch 80 von ihnen und sie konnten kaum noch ihr Gewehr halten. Ueberall waren dort noch Krater der explodierten Bomben zu sehen.
Sie waren bis zu 2 Meter tief.
Der deutsche Soldatenfriedhof war nur 20 Minuten entfernt. Ungefaehr 9000 Männer sind dort begraben, viele juenger als 20 Jahre. Dann ging es weiter nach Sainte-Mère Eglise. Dort war ein Fallschirmspinger irrtuemlicherweise auf der Spitze des Kirchturmes gelandet. Er ueberlebte, aber man sagt, dass er durch den Glockenschlag taub wurde. Eine Nachbildung erinnert an dieses Ereignis.
Waehrend unseres Ausfluges in die Geschichte, wurde am Collège ein Crosslauf veranstaltet. Nicht nur alle Schueler, sondern auch Lehrer, Schulleitung und Mitarbeiter liefen mit.
Unsere Gastschueler erzielten gute Ergebnisse und waren auch mit dem Tag zufrieden.

Torben Lübbers