Im Rahmen der Projektwoche „Schule ohne Rassissmus“ hatten sich ca. 50 Schüler*innen u.a. mit der Geschichte der Juden in Weener auseinandergesetzt.
Nachdem die Jugendlichen in der jüdischen Schule in Leer und vor Ort zum Schicksal von Weeneraner Juden recherchiert hatten, wird der Besuch von Albrecht Weinberg am vergangenen Freitag wohl allen Anwesenden im Gedächtnis bleiben.
Der mittlerweile 97-Jährige, der gebürtig aus Westrhauderfehn kommt, erzählte sehr eindrücklich von seinen Besuchen bei seinen Verwandten in Weener. Mucksmäuschenstill war es im Raum, als er berichtete, wie ihn seine ehemaligen Spielkameraden fast im Eis ertrinken ließen, nur weil der Umgang mit Juden unter der Nazi-Herrschaft verboten war. Seinen Leidensweg, der über Auschwitz schließlich in Bergen-Belsen endete, hat er nur knapp überlebt. Zum Ende seiner Schilderungen krempelte Albrecht Weinberg seinen Ärmel hoch und zeigte den Schüler*innen seine Häftlingsnummer, die ihm in Auschwitz auf den Arm tätowiert worden war. Alle, die wollten, durften sich mit ihm zusammen fotografieren lassen.

Nachdem er die Fragen der Schüler*innen beantwortet hatte, erzählte er noch einige Begebenheiten aus seiner Kindheit. Diese werden bald im Zusammenhang mit den Stolpersteinen per QR-Code abrufbar sein.

Wir sind dankbar, dass Herr Weinberg sich die Zeit für uns genommen hat, denn solche Begegnungen sind mit keinem Geschichtsbuch zu ersetzen.