
»Auch Schüler können Politik machen«
Was macht man eigentlich als Politiker? Diese und weitere Fragen rund um die kommunale Politik sollen für 19 Schüler der Oberschule und der Pestalozzischule in den nächsten fünf Monaten beantwortet werden. Das Politikerpaten-Projekt der Stadt Weener findet dieses Jahr zum zehnten Mal statt und wurde bereits von 204 Schülern in den vergangenen Jahren in Anspruch genommen. Ab kommendem Mittwoch begleiten elf Schüler der Oberschule und acht Schüler der Pestalozzischule für fünf Monate kommunale Politiker in Weener, um Grundlagen und Kenntnisse der kommunalen Politik vermittelt zu bekommen.
Dabei ist die Teilnahme sowohl für die Schüler als auch für die Politiker freiwillig. In diesem Jahr werden die Schüler von Hildegard Hinderks (CDU), Lutz Drewniok (Die Grünen), Johanne Pastoor (CDU) und Helmut Geuken (SPD) begleitet. In einem Pressegespräch ermutigte Ludwig Sonnenberg, Bürgermeister der Stadt Weener, die Schüler gestern: »Bringt euch mit ein und zögert nicht. Erzählt den Politikern von euren Ideen, denn auch Schüler können Politik machen.«
Das Projekt wird in zwei Abschnitte unterteilt. Zunächst wird Grundwissen in Unterrichtsform vermittelt. An der Oberschule wird dafür die siebte Stunde jeden Mittwoch genutzt, wohingegen die Förderschule politische Fragen in den Unterricht integriert. »Dabei sollen alle Kinder von dem Projekt profitieren, nicht nur diejenigen, die mitmachen«, so Thorsten Eesmann, Vertrauenslehrer der Förderschule. Auch zwei Schüler der Klasse »geistige Entwicklung« nehmen an dem Projekt teil. »Jeder hat das Recht, sich aktiv beteiligen zu dürfen«, so Eesmann weiter.
Darüber hinaus wird aktiv am politischen Leben teilgenommen. Dabei dürfen die Schüler an Fraktionssitzungen teilnehmen, bei denen sie sich parteiunabhängig aussuchen können, welche sie hören möchten. Außerdem stehen Ratssitzungen sowie der Besuch von kommunalen Einrichtungen auf der Agenda.
Highlight des Projektes ist eine Fahrt zum Niedersächsischen Landtag in Hannover. »Nirgendwo sonst in Niedersachsen gibt es ein solches Projekt. Es ist absolut einzigartig«, so Angelika Janßen-Harms, Stadtjugendpflegerin der Stadt Weener. Als Abschluss wird den Schülern im Rahmen einer Ratssitzung eine Urkunde überreicht.
Quelle: Rheiderlandzeitung vom 10.02.2019 (https://rheiderland.de/)